Leitfaden der Forstbetrieb Scheurer UG              (haftungsbeschränkt)

In diesem Leitfaden erklären wir den ökologisch nachhaltigen Gedanken, damit jeder verstehen kann, warum wir nach der Aussage handeln: „Man soll nur so viel Holz entnehmen, wie auch tatsächlich nachwächst. „. 

Wer meint, dass der Wald eine anhaltende Rohstoffquelle von Holz ist, hat sich schwer getäuscht, denn der Wald kann irgendwann diese riesigen Holzmengen nicht mehr liefern, die wir in Zukunft von ihm erwarten. 

Darum entnimmt die Forstbetrieb Scheurer UG auch nur einen geringen Teil der Bäume, die hieb reif sind, um den Wald in seiner schützenden und erholungs-fördernden Funktion nicht zu gefährden.  

Das dürre Dachs verbleibt im Wald, um das ökologische Gleichgewicht des Waldes nicht zu gefährden.  

Während der Gipfelbereich und die anderen grünen Äste auf einen Platz zum Hacken gebracht werden, damit die Bedingungen durch das brutgeeignete Material für die Baumschädlinge (Borkenkäfer, Asiatischer Laubholzbockkäfer und Kupferstecher), sich zu vermehren, nicht mehr gegeben sind. 

Wenn bei dem durchgeforsteten Bestand eine üppige Naturverjüngung besteht, wird diese durch die gezielte Entnahme von erntereifen Bäumen gefördert.  

Sollte dies nicht der Fall sein, wird durch die Neupflanzung von verschiedenen Baumarten der Wald widerstandsfähiger und stabiler gegenüber dem Klimawandel.   

Bei der Aufforstung empfehlen wir, stets auf sehr gute Pflanzenqualität zu achten. Die Pflanzen sollten über eine Forstpflanzenbaumschule bezogen werden, die ein Herkunftszeugnis für jede Pflanze ausstellt. Durch qualitative und ökologische Pflege der Bäume wird eine gute Qualität und Widerstandfähigkeit gegen Stürme erreicht.  

Um die Qualität und die Widerstandsfähigkeit der Bäume gegen Kalamitäten (Windwurf, Schneebruch, Borkenkäfer und Asiatischer Laubholzbockkäfer) zu steigern, werden keine Monokulturen, sondern Mischwälder gepflanzt.  

Unter Mischwald versteht man einen Wald, in dem alle Laub- und Nadelbaum- 

arten vertreten sind.  

Durch planmäßige Durchforstungen wird den Zukunftsbäumen Platz verschafft, um an Stammdurchmesser und Kronengröße zu gewinnen. 

Eine Durchforstung heißt, es wird eine waldbauliche Pflegemaßnahme durchgeführt, bei der eine bestimmte Anzahl von Bäumen, abgestorbene Äste usw. aus dem Mischwald entnommen wird. 

Bei einer Durchforstung, bzw bei der Holzernte kommen folgende Maschinen zum Einsatz :  

Ein Schlepper mit Forstausrüstung, das heißt : Seilwinde und Rückeanhänger.  

Damit wird bodenschonender gearbeitet, da der Schlepper mit dem Rückeanhänger nie auf der selben Stelle stehen bleiben kann, aufgrund der geringeren Reichweite der Forstkräne, als bei Forwardern. Da es bei der vollmechanisierten Holzernte  zu tiefreichende Bodenverdichtungen kommt, wird die Ökologie des Bodens zerstört. 

Zerstörung bedeutet, dass die Poren im Waldboden, die zum Austausch von Luft, Gasen und Wasser gebraucht werden, so verschlossen werden, dass kein Hauch an Luft, kein Gasaustausch oder auch nur ein Tropfen Wasser durch, und somit keine Überlebensmöglichkeiten für Pflanzen und Kleinlebewesen mehr bestehen kann.     

Die Bodenverdichtung beträgt bei der Arbeit mit Schlepper und Rückeanhänger nur rund die Hälfte des Verdichtungsverhältnisses von Harvester und Forwarder, die bei der Ernte immer auf derselben Gasse fahren.  

Selbst der Schlepper mit Rückeanhänger kann für den sensiblen Waldboden noch zu schwer sein, da die Ökologie des Bodens gleichzeitig Standort des zu bewirtschafteten Waldes, eine Befahrung durch Maschinen jeglicher Bauart nicht zulässt. 

Eine bodenschonende Variante wäre die Pferderückung, da der Wald den minimalen Eingriff am Boden kennt ( Wildschwein, wenn es durchrüsselt ). 

Bei Arbeiten mit einer Seilananlage benötigt man mindestens sechs Ankerpunkte. 

Die Stahlankerseile beschädigen die Bäume so , dass den Schädlingen eine sehr gute Eintrittspforte geboten wird, deshalb verwendet die Forstbetrieb Scheurer UG  keine Seilanlage. 

Wie im vorletzten Abschnitt schon erwähnt, gibt es noch die Pferderückung, die in den Wäldern mit sehr sensiblen Boden zum Einsatz kommt. 

Bei der Pferderückung darf der Steilheitsgrad maximal 40° betragen, in noch steileren Hanglagen ist diese Holzrückung unmöglich. Sie wird auch in Naturschutz- und Biotopgebieten eingesetzt. 

Mensch und Pferd müssen eine Einheit bilden, da es sonst in Steilhängen zu schweren Unfällen und in Naturschutz- und Biotopgebieten  zu irreperablen Schäden führen kann. 

Die  Forstbetrieb Scheurer UG würde die Norika Pferde einsetzen, da diese Rasse das Doppelte ihres Eigengewichtes von rund 800 kg ziehen kann. Der Charakter  dieser Pferde ist sehr stark, ausgeglichen, als Kaltblut bringt sie so schnell nichts aus der Ruhe. Diese Pferderasse ist arbeitswillig und lernfähig. 

Deswegen eignet sie sich besonders im Alpen- und Voralpenland für die schwere Holzrückearbeit in den sensiblen Waldbereichen, wo jede andere Form der Holzbringung ( maschinelle ) schwere irreperable Schäden verursachen würde.